Von der Diaspora- zur Zukunftsgemeinde

„Warum definieren Sie sich immer über Ihre Defizite?“ – diese Frage stellte Organisationsentwickler Werner Fack aus Fürth den Pastorinnen und Pastoren der Synodalverbände 7-11. Fack moderierte ihre erste gemeinsame Pfarrkonferenz, die kürzlich in Hannover tagte. Er sehe die Gemeinden in der sogenannten reformierten Diaspora eher als Zukunftsgemeinden, die jetzt schon in einer Situation der Minderheit lebten, die den Gemeinden in den sogenannten Stammlanden Ostfriesland und Grafschaft Bentheim erst noch bevorstünde.

Die 41 Pastorinnen und Pastoren arbeiteten zu Themen wie „Profilbildung – Prototypen von Zukunftsgemeinden“, „Strategien der Interessenvertretung“ oder „Kommunikations- Austausch- und Kooperationsformen“. Falck formulierte Überlegungen in Anlehnung an Jan Philipp Reemtsma an: Wie können Hauptamtliche erfolgreich in der Kirche arbeiten? Wo Vertrauen herrscht, kann gut gearbeitet werden - Vertrauen in ein gemeinsames Ziel, Vertrauen in die Institutionen wie das Landeskirchenamt oder die Synodalverbände und vor allem Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen. Solches Vertrauen zu fördern war das Ziel der gemeinsamen Pfarrkonferenz.

Für die Teilnehmenden war die Konferenz ein erster Schritt auf dem Weg zu einer stärkeren gemeinsamen Identität. Sie diskutierten, ob ein institutioneller Zusammenschluss vergleichbar mit dem Coetus in Ostfriesland oder die Classis in der Grafschaft Bentheim sinnvoll sei. Um sich nicht mit Strukturdebatten zu belasten, entschieden die Pastorinnen und Pastoren, es zunächst bei der Gemeinsamen Pfarrkonferenz zu belassen. Sie wird künftig jährlich tagen.

15. November 2013
Heiko Buitkamp, Pastor in Rinteln und Präses des X. Synodalverbands

Foto: Antje Donker

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