Völlig losgelöst
Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden aus Leer hat am Sonntag, 7. September), in Osnabrück an die Verantwortung gegenüber Schöpfung und Mitmenschlichkeit erinnert. Im Gottesdienst zur Ausstellung „Das blaue Wunder in der Bergkirche“ warnte sie: „Die Sehnsucht nach Entgrenzung kann zerstören“. Diesen Appell stellte sie in den Mittelpunkt ihrer Predigt.
Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Osnabrück zeigt zurzeit in ihrer Bergkirche die Installation GAIA, eine sechs Meter große Nachbildung der Erde. GAIA stammt aus dem Griechischem und bezeichnet die Erde als Muttergottheit. Die Installation des britischen Künstlers Luke Jerram hängt mitten im Kirchraum der Bergkirche. Sie ermögliche eine eindrückliche Astronautenperspektive auf unseren Planeten, so Bei der Wieden. Die Kirchenpräsidentin verband die visuelle Erfahrung mit einer biblischen Reflexion über die Verlockung, „völlig losgelöst“ zu sein. Diese berge nicht nur Faszination, sondern auch Gefahren: einen Rauschzustand, technische Eingriffe in Genom und Umwelt ebenso wie den menschgemachten Klimawandel. „Der Mensch ist seiner Sehnsucht, sein zu wollen wie Gott, nicht gewachsen“, sagte sie.
Gleichzeitig betonte die Kirchenpräsidentin den tröstlichen Zug der biblischen Botschaft: „Gott verlässt den Menschen nicht; die Erde bleibt in Gottes Hand.“ Die Erdkugel GAIA, die sich alle vier Minuten einmal dreht, lade dazu ein, Schönheit und Zerbrechlichkeit der Erde neu zu sehen.
Das Kunstwerk ist noch bis zum 15. September jeden Tag zwischen 13 und 22 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Gemeinde bietet parallel dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Musik an.
7. September 2025
Ulf Preuß, Pressesprecher
Weitere Informationen: https://gaia-os.de/

