Diakonisches Werk in Niedersachsen feierlich eröffnet

Mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Festakt im Braunschweiger Dom wurde am Freitagnachmittag, 31. Januar 2014, das Diakonische Werk in Niedersachsen (DWiN) offiziell begründet. Dabei führten die Landesbischöfe Friedrich Weber, Ralf Meister und Karl-Hinrich Manzke der beteiligten Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Schaumburg-Lippe sowie Kirchenpräsident Martin Heimbucher von der reformierten Kirche den Vorstand des neuen Werkes ein.

In seiner Predigt sprach der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Landesbischof Ralf Meister, davon, dass die Gemeinschaft von Kirche und ihrer Diakonie immer in der Gefahr stehe, auseinander zu brechen. Ihre Einheit müsse erarbeitet werden, auch angesichts der modernen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Gründung des DWiN nannte Meister eine Initiative für die Zukunft, damit die Menschen, die in Not geraten, nicht alleine bleiben müssen.

Der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, dankte in dem sich anschließenden Festakt der Diakonie in Niedersachsen für ihre zuverlässige und breit aufgestellte Arbeit. Das DWiN sei für die Politik ein neuer, starker und zugleich wohlvertrauter Partner. Weil betonte, dass die Diakonie aufgrund des Subsidiaritätsprinzips ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur sei, der sich durch die Kombination von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden stark aufstelle. Johannes Stockmeier, Präsident des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung, hob hervor, dass es mit dem DWiN nun in Niedersachsen einen starken Verhandlungspartner gebe, der auch für die Mitarbeitenden in der Diakonie verlässliche Rahmenbedingungen schaffen könne.

Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Caritas-Direktor Hans-Jürgen Marcus, betonte, dass Niedersachsen eine gut aufgestellte Diakonie brauche, um solidarischer handeln zu können und in der Armutsbekämpfung weiter komme. Er kritisierte den enormen Wettbewerb in der sozialen Arbeit, der besonders in Niedersachsen seit den 90er Jahren forciert wurde und zugleich stark staatlich reglementiert werde.

Aus der Evangelisch-reformierten Kirche sind 50 diakonische Einrichtungen Mitglied in dem neuen Werk geworden, davon 15 aus Ostfriesland und 32 in der Grafschaft Bentheim. Dazu gehören die Pflegedienste, Altenheime, Sozialdienste und Jugendhilfeeinrichtungen. „In einem ausführlichen Diskussionsprozess ist es uns gelungen, die Vorteile einer gemeinsamen evangelischen Interessenvertretung deutlich zu machen“, betont der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Evangelisch-reformierten Kirche, Wolfgang Wagenfeld. Alle reformierten diakonischen Einrichtungen hätten abschließend den Fusionsplänen zugestimmt. Ebenso gehören die reformierten Synodalverbände dem neuen Werk an.

Wagenfeld sieht zwei wesentliche Vorzüge des neuen Werkes: „Die Diakonie spricht in Niedersachsen jetzt mit einer Stimme gegenüber dem Land Niedersachsen, so können wir deutlicher die Interessen von benachteiligten Menschen wahrnehmen“. Für die diakonischen Einrichtungen bedeute das neue Werk eine hohe fachliche Sozial- und Rechtsberatung. „Die konnten wir als kleines diakonisches Werk so bislang nicht erbringen“, betont er. Wagenfeld selber gehört dem neuen Aufsichtsrat an, zusammen mit Diakoniepastor Dietmar Arends und dem Vorstand des Eylarduswerks aus Gildehaus, Friedhelm Wensing, als Vertreter der Reformierten Kirche. In diesem Gremium sind alle beteiligten Kirchen vertreten. Den hauptamtlichen Vorstand des Diakonischen Werkes in Niedersachsen bilden Christoph Künkel und Jörg Antoine aus dem ehemaligen Diakonischen Werk der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannovers sowie Cornelius Hahn aus der braunschweigischen Diakonie. Das Diakonische Werk in Niedersachsen hat über 550 Mitglieder in mehr als 3.800 Einrichtungen mit etwa 65.000 Mitarbeitenden.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 schlossen sich die Diakonischen Werke der lutherischen Landeskirchen in Braunschweig, Hannover und Schaumburg-Lippe sowie die Diakonie der Evangelisch-reformierten Kirche zu dem neuen Werk zusammen. Im Herbst 2013 hatten alle vier Synoden dem Zusammenschluss zugestimmt.
Das evangelisch-reformierte Diakonische Werk mit Sitz in Leer bleibt weiterhin bestehen und ist zukünftig im Wesentlichen für die diakonischen Aufgaben der Kirchengemeinden sowie für die Kindertagesstättenarbeit zuständig.

1. Februar 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

www.diakonie-in-niedersachsen.de

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