Emden eröffnet Neue Kirche wieder

Die Evangelisch-reformierte Gemeinde in Emden hat ihre Neue Kirche nach mehr als zweijähriger Umbauzeit am Freitag, 6. September, wieder eröffnet. Die Festansprache hielt der Präsident des niedersächsischen Landtags, Bernd Busemann (CDU). Er sprach von einem Festtag für Emden. " In den letzten Jahren ist mit der wieder hergestellten Neuen Kirche ein einzigartiges Bürgerzentrum entstanden, das eine fruchtbare Verbindung von Tradition und Gegenwart, Kunst und Leben sowie Glaube und Welt verkörpern kann." Busemann bezeichnete das Zusammenwirken von politischer Gemeinde, Kirchengemeinde, Evangelisch-reformierter Kirche und Bürgergesellschaft bei der Planung und Finanzierung der Sanierung als vorbildlich.

Der Landtagspräsident erinnerte auch an die Erbauung der Kirche im 17. Jahrhundert. Sie sei das erste reformierte Gotteshaus, das in Norddeutschland im neuen Stil des Barock errichtet wurde. Deutlich sichtbar sei der niederländische Einfluss mit der Amsterdamer Norderkeerk als Vorbild für den Bau.

Die aus dem Jahr 1648 stammende Kirche wurde im Innenraum komplett saniert. Sie erhielt einen neuen Fußboden mit integrierter Heizung und eine neue flexible Bestuhlung. Im Keller und im Erdgeschoss entstanden neue Sanitärräume. Im Rahmen der Sanierung fanden in der Kirche umfangreiche archäologische Untersuchungen statt, die auch die Bauphase verlängerten.

Die jetzt erfolgte Sanierung ist auch ausgerichtet auf eine erweiterte Nutzung der Kirche als Kultur- und Veranstaltungsraum. So liegt bereits jetzt ein Veranstaltungskalender mit Vorträgen, Musik- und Kulturveranstaltungen bis Mitte November vor. Das erweiterte Nutzungskonzept für Christengemeinde und Bürgergemeinde war auch die Voraussetzung für die zahlreichen nichtkirchlichen Zuschüsse zur Sanierung.

Insgesamt sind in der Neuen Kirche Emden etwa 1,3 Millionen Euro verbaut worden. Die Hauptgeldgeber waren dabei die Kirchengemeinde mit 300.000 Euro, die Stadt Emden mit 295.000 Euro und der Bauverein Neue Kirche mit 250.000 Euro. Die Stiftung Niedersachsen und die Landeskirche geben je 200.000 Euro, 60.000 Euro kamen vom Bundeskulturstaatsminister und 45.000 vom Land Niedersachsen.

Vor dem Festakt zur Eröffnung fand in der Kirche eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Bombenangriffe auf Emden am 6. September 1944 statt. An diesem Tag zerstörten alliierte Flugzeuge die Emder Innenstadt, auch die Neue Kirche wurde zur Ruine.

Am Samstag, 7. September, folgt ein Tag der Offenen Tür, am Sonntag wird in der Kirche zum erstan Mal wieder Gottesdienst gefeiert.

6. September 2013
Ulf Preuß, Pressesprecher

www.emden.reformiert.de
www.neue-kirche.de/bauverein

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