Demokratie braucht aktives Eintreten von Christen

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat sich für ein aktives Eintreten von Christen für die Werte der Demokratie ausgesprochen. Gleichzeitig warnte vor einer zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft.  Ein Alarmzeichen dafür sei der Zuwachs für rechtspopulistische Parteien bei der letzten Landtagswahl. Heimbucher sagte im Bericht des Moderamens vor der Gesamtsynode: „Die Stärke der Demokratie ist ihre Kritikfähigkeit und ihre Verbesserlichkeit. Beides steht in den Krisen und Herausforderungen dieser Zeit auf dem Prüfstand.“

Heimbucher warf den Rechtspopulisten vor, „in Wahrheit christliche-abendländische Werte zu verraten, wenn sie fremdenfeindliche Instinkte wecken“. Die Kirche stehe an der Seite derer, die sich für einen barmherzigen Umgang mit den Zuflucht suchenden Menschen einsetzen, und protestiere, „wenn die eine Not gegen die andere ausgespielt wird“.  Heimbucher forderte, bei der Integration einen langen Atem zu haben. Wichtig sei es auch, darauf hinzuweisen, „dass die Flüchtlingskrise im Nahen und Mittleren Osten eben nicht damit gelöst ist, dass wir Syrer und Afghanen in die Türkei zurückschicken und unsere Grenzen dichtmachen.“

Die reformierte Kirche werde in diesem Jahr weitere 200.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung stellen. Mit 150.000 Euro werde die Arbeit mit Flüchtlingskindern in den Kindergärten unterstützt, 50.000 Euro stehen für Projekte in den Kirchengemeinden bereit. „Es gehört zu den Kennzeichen unserer europäischen Kultur, dass wir mit Menschen anderer Herkunft und anderer Religion die Begegnung, den Dialog und die Verständigung suchen“, sagte Heimbucher.

28. April 2016
Ulf Preuß, Pressesprecher

Weitere Berichte zur Gesamtsynode finden Sie ab Donnerstag, 28. April im Internet:
http://reformiert.de/fruehjahrssynode-2016.html

Zurück