Ausgebrannte Marthakirche: Anteilnahme ist groß

alle Fotos: Georg Rieger

Nach dem Brand der evangelisch-reformierten St. Martha Kirche in Nürnberg erhält die Gemeinde viel Anteilnahme. In der katholischen Citykirche St. Klara wurde am Donnerstagabend eine Andacht zur Gebetswoche für die Einheit der Christen zu einem Solidaritätsgottesdienst. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern rief ihre Gemeinden auf, in den Pfingstgottesdiensten Spenden für St. Martha zu sammeln, die katholische Stadtkirche sagte eine Sammlung für einen der nächsten Sonntag zu. Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher verschickte an alle evangelisch-reformierten Gemeinden einen Kollektenaufruf.

Dieter Krabbe, Pfarrer der reformierten Gemeinde in Nürnberg, zeigte sich tief beeindruckt über die Zeichen der Solidarität und Anteilnahme. „Wir erfahren einen enormen ökumenischen Rückhalt“, sagte er. Die evangelisch-lutherische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern besuchte am Donnerstag den Unglücksort, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm habe persönlich mit ihm gesprochen. Von Kirchenpräsident Martin Heimbucher habe die Gemeinde ein ermutigendes Schreiben erhalten. Besonders gefreut habe er sich, so Krabbe, über das Angebot der Unterstützung durch die jüdische Gemeinde.

Der Brand, der am frühen Donnerstagmorgen im Dachstuhl ausbrach, zerstörte die Kirche in kurzer Zeit bis auf die Grundmauern. Zurzeit suchen Ermittler des Bundeskriminalamtes vor Ort nach der Brandursache. Das benachbarte Gemeindehaus und der Kindergarten blieben unbeschädigt, bleiben aber bislang wegen Einsturzgefahr der Kirchenmauern geschlossen. Die Polizei spricht von einem Millionenschaden.

Pfarrer Krabbe erhielt in der frühen Nacht des Donnerstags den Anruf, dass die St. Martha Kirche in Flammen stehe. Zu diesem Zeitpunkt war die Feuerwehr bereits mit 160 Einsatzkräften vor Ort. Sie konnte jedoch nur verhindern, dass sich das Feuer nicht auf die Nachbargebäude ausdehnen konnte. „Wir sind sehr froh, dass kein Mensch durch den Brand verletzt worden ist“, so Dieter Krabbe. Er wolle den Einsatzkräften dafür ausdrücklich danken.

Die Gemeinde rechnet damit, dass sie frühestens in zwei Wochen mit den Aufräumarbeiten beginnen kann, nachdem die Ermittlungen abgeschlossen sind. Die St. Martha Kirche war zum Zeitpunkt des Brandes nicht in Gebrauch, da sie derzeit umfangreich restauriert wird. Daher sind auch die berühmten gotischen Glasfenster der Kirche glücklicherweise nicht beschädigt. Sie werden gerade in München restauriert. Der Abendmahlstisch hat lediglich einige Ruß-/Rauchspuren an den Ecken und ist vollständig erhalten ebenso wie eine mobile Orgel. Entgegen den Vermutungen am Morgen des Brandes gibt es Hoffnung, dass alle drei Glocken gerettet werden können. Zerstört ist wohl allerdings die Orgel, die völlig verschmort ist.

So wie schon seit Beginn der Restaurierungsarbeiten wird die evangelisch-reformierte Gemeinde mit ihren Gottesdiensten in der St. Klara Kirche zu Gast sein. Deren Gemeindeglieder waren vor einiger Zeit während der Sanierung ihrer Kirche in St. Martha zu Gast. An die ursprünglich geplante Rückkehr in die St. Martha Kirche zum 1. Advent ist indes nicht mehr zu denken.

Die Kirchengemeinde hat ein Spendenkonto eingerichtet:
Kontonummer 11950110 Sparkasse Nürnberg; IBAN: DE 18760501010011950110, BIC SSKNDE77XXX

6. Juni 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

Homepage der Gemeinde Nürnberg

Bericht von gestern bei reformiert.de

Bericht der Nürnberger Nachrichten mit Bildern

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