Absage an organisierte Sterbehilfe

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat seine Absage an eine organisierte Sterbehilfe erneuert. Er sagte im Bericht des Moderamens vor der in Emden tagenden Gesamtsynode, dass nicht wir Menschen über unser Leben verfügten. „Gott hat uns gemacht, und nicht wir selbst“, zitierte er Psalm 100,3. Damit werde auch der Zeitpunkt des Todes in die vertrauensvollen Hände Gottes gelegt.

Heimbucher hatte bereits im Oktober auf der Diakonischen Konferenz der Evangelisch-reformierten Kirche in Emden-Wybelsum vor einer Ökonomisierung der letzten Lebensphase gewarnt. Heimbucher sagte dort, die Kirche könne es nicht dulden, wenn sich mit einer Legalisierung von Sterbehilfe der wirtschaftliche Druck auf die letzte Phase des Lebens ausweite. „Menschen am Ende ihres Weges sind ganz und gar freizuhalten von jeglichem ökonomischen Druck, der neben all der Not des Sterbenmüssens auch noch auf sie eindringt“, so Heimbucher.

Die zur Zeit im deutschen Bundestag diskutierten Pläne, den sogenannten assitierten Suizid für Ärzte zu legalisieren, lehne er ebenso wie die Ärzteverbände ab, sagte er vor der Gesamtsynode. „Wer um seine Sterblichkeit weiß und auf Gott vertraut, der wird sich nicht krampfhaft ans pure Weiterleben klammern, wenn seine Zeit zu sterben gekommen ist.“ Schon heute sei es legal, im Prozess des Sterbens auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten und schmerzlindernde Medikamente zu verabreichen, selbst wenn diese das Leben verkürzen.

Heimbucher bezeichnete den stetig steigenden Anteil der Älteren und Alten als eine Herausforderung für die Kirchen. Es sei ihre Aufgabe, mit den Menschen über die seelsorglichen und ethischen Fragen ins Gespräch zu kommen und sie eine Auseinandersetzung mit dieser sensiblen Thematik zu öffnen.

13. November 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

Zu weiteren Berichten über die Tagung der Gesamtsynode

Zurück